Therapeutisches Jonglieren

In meiner Praxis integriere ich kurze Jongliereinheiten gezielt und situationsabhängig – um Konzentration, Selbstregulation und Achtsamkeit spielerisch zu stärken.

 

Jonglieren ist eine unterschätzte Kunst – sie wirkt tief auf Körper, Geist und Seele. Studien belegen: Bereits wenige Minuten verbessern die Konzentration, vernetzen die Gehirnhälften und reduzieren Stress. Das gezielte Werfen und Fangen aktiviert zentrale Hirnareale wie den präfrontalen Kortex und das Kleinhirn, fördert die graue Substanz und steigert die Ausschüttung von Botenstoffen wie Dopamin – essentiell für Lernprozesse, emotionale Stabilität und Motivation.

 

Für Kinder und Jugendliche ist Jonglieren ein kraftvolles Werkzeug: Es trainiert spielerisch Konzentration, Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, ohne Druck auszuüben. Kleine greifbare Erfolge stärken das Gefühl der Selbstwirksamkeit und des Selbstvertrauens. Im Flow lösen sich Anspannungen, innere Unruhe nimmt ab und destruktive Gedanken treten in den Hintergrund.

 

Doch Jonglieren ist mehr als ein Spiel -  es ist ein ganzheitliches Therapietool, das Denken, Fühlen und Handeln gleichzeitig anspricht. Die Fokussierung auf den Flug der Bälle lenkt die Aufmerksamkeit ins Hier und Jetzt. Durch die konzentrierte, rhythmische Bewegung entsteht ein Flow, der Gedankenkreisen gezielt unterbricht. Das Nervensystem schaltet in eine Art Reset, ähnlich einer kalten Dusche. Es schafft damit einen sofortigen Abbruch belastender Muster und sorgt für Ruhe im Kopf.

 

Man muß kein Meister sein. Mit nur 2 Bällen und in kurzen Sequenzen von 5-10 Minuten können Klienten unabhängig vom Alter – spüren, wie automatisierte Gedanken und Streßmuster unterbrochen werden

 

Was im Gehirn beim Jonglieren passiert: Neuroplastizität in Aktion:

Neurobiologisch stimuliert Jonglieren zentrale Gehirnareale wie den Präfrontalen Kortex, das Kleinhirn und den Parietallappen. Regelmäßiges Training fördert die Vermehrung grauer und weißer Substanz sowie das Wachstum neuer Synapsen – ein Beleg für neuroplastische Veränderungen. Die Vernetzung beider Gehirnhälften wird durch überkreuzende Bewegungen gestärkt, was zu mehr geistiger Flexibilität führt.

 

Zudem steigert Jonglieren die Ausschüttung von Dopamin, Serotonin und Noradrenalin, was emotionale Stabilität, Motivation und Konzentrationsfähigkeit fördert – besonders wertvoll bei Erwachsenen mit Stress und bei Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsproblemen. Kleine Erfolge beim Lernen stärken das Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit nachhaltig.

Hinweis

Therapeutisches Jonglieren ist ein unterstützendes Werkzeug – kein Allheilmittel. Es hilft, belastende Muster kurzfristig zu unterbrechen und Achtsamkeit zu trainieren. Doch tiefe Veränderung braucht mehr: eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung, gezielte Arbeit am Ursprung der Muster und kontinuierliche Begleitung. Das Jonglieren ist ein wertvoller Baustein – kein Ersatz dafür.